- Kunst
- Kunstf\1.KunstvonderStange=imDutzendoderinmehrStücken(industriell)hergestellte»Kunst«-Gegenstände.
⇨Stange.1920ff. \2.nachallenRegelnderKunst=tüchtig;wieessichgehört.Meinteigentlich»beiBefolgungallerKunstregeln«imSinnevon»wieesseinsoll«.Seitdem19.Jh.\3.moderneKunst=Rohrkrepierer.AnspielungaufdenAmorphismusgewissermodernerKunstrichtungen,auchimSinnevon»Schrott-oderGerümpelmontage«.BSD1955ff.\4.schwarzeKunst=a)Zauberei.Fußtauf»Nekromantie«,derHeraufbeschwörungoderBefragungvonToten;fälschlichals»Nigromantie«(=schwarzerZauber)etymologisiert.Etwaseit1500.–b)Buchdruckergewerbe.EinerseitsinfolgeVerwechslungdesMainzerBuchdruckersJohannFust(etwa1400-1466)mitdem»Zauberer«Johannes(Georg)Faust(etwa1480-1536/40),andererseitswegenderDruckerschwärze.Seitdem19.Jh.–c)Falschgeldherstellung.Schwarz=gesetzlichverboten;unterUmgehungdergesetzlichenBestimmungen.1950ff.————5.weißeKunst=a)Skilaufen.1913miteinemFilmtitelvonDr.FanckundSeppAllgeieraufgekommen.–b)Papierherstellung.SieliefertdenweißenGrundfürdie»schwarze⇨Kunst4b«.1950ff. \5a.dasistkeineKunst=dasistleichtzubewerkstelligen;daskannjeder.LeitetsichhervonAkrobaten-undZauberkunststücken,dieebennichtjedermannbeherrschenkann.1500ff.\6.Kunstkneipen=einMuseumo.ä.besuchen.NachgebildetderRedensart»⇨Natur«kneipen.1890ff. \7.derKunstleben=Rentnersein.LeitetsichhervonderFrage»kunnst(=könntestdu)mirnichtbeimArbeitenhelfen?«.Wien1930(?)ff.\8.wasmachtdieKunst?=wiegehtesdir?MeinteigentlichdieFrage»wiestehtesumdeinekünstlerischenArbeiten?«.Gegen1900erweitertaufdasallgemeineKönnenunddieallgemeinenLebensumstände.DieFragewirdgernbeantwortetmitdemstehendenSpruch:»sieistverhunzt«.⇨verhunzen.
Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 2013.